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Stell Dir vor, es sind Deutsche Meisterschaften und keiner fährt hin!

Schwarzer Tag für den Bowlingsport in Thüringen. Quelle: Q.pictures  / pixelio.deWenn man in Thüringen Bowling spielt hat man selten die Möglichkeit an Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Umso trauriger und unverständlicher ist die Entscheidung, der Verantwortlichen des TKV - Sektion Bowling, keine Damenmannschaft zu den Deutschen Ländermeisterschaften zu entsenden. Für die ehrenamtlich engagierten Mitglieder unseres Vereins, genauso wie für die betroffenen Spielerinnen, ein absolut trauriger und schwarzer Tag. Wie und warum soll man weiter daran arbeiten interessierte und neue Spieler für unseren Sport zu begeistern und zu gewinnen? 

An dieser Stelle wollen wir einen Brief unserer Spielerin Kati Schmidt veröffentlichen und somit allen Bowlingspielern, Fans und interessierten Freunden teilhaben lassen. 

Wir wünschen Kati und uns noch viele gute und unvergessene Momente und hoffen darauf einen solchen schwarzen Tag für unseren geliebten Bowlingsport nie wieder erleben zu müssen.

 

Trauriger Tag für die Frauen und den Bowlingsport in Thüringen

Mein Name ist Kati Schmidt, ich schreibe diesen Brief als Bowlingspielerin in Thüringen, welche dem Verein der Roma Bowlers angehört.

Einige Jahre habe ich trainiert, Turniere und Wettkämpfe gespielt, Ligaspieltage bestritten, an Stadt-, Landes- und Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich zu den besten Frauen in Thüringen zähle.

Doch leider bleibt mir dieses Jahr ein sehr wichtiger Wettkampf verwehrt, die Deutschen Meisterschaften der Länder.

Eine kurze Erklärung zur Qualifikation:

Bei uns wird ein Team… aus den besten Spielern der Rangliste nominiert… (Ansetzungsheft 4.4.) so steht es geschrieben, doch dieses Jahr wird es keine Frauenmannschaft geben. Obwohl es fünf Spielerinnen gibt, die sich freiwillig gemeldet haben, alle Qualifikationskriterien erfüllen und unter den besten 20 Damen in der Rangliste vertreten sind.

Deutsche Ländermeisterschaften finden ohne Thüringen statt. Quelle: Dieter Schütz  / pixelio.de     Kati Schmidt

Über sportliche Belange entscheidet in Thüringen der Sportausschuss, kurzum haben wir uns telefonisch an sämtliche Vertreter dieses Ausschusses gewandt und nachgefragt, die meisten wussten gar nichts von dem Umstand und reagierten ebenfalls mit Unverständnis.

Jetzt stehen für mich sehr viele Fragen im Raum. Wieso wurde es strikt abgelehnt eine Frauenmannschaft zu melden? Wieso gibt es diese Unterschiede zwischen der Männer- und der Frauenmannschaft? Warum erhalten wir keine offizielle Stellungnahme unter Angabe belegbarer Gründe auf unsere Bitte eine Frauenmannschaft zu stellen?

Ich bin sprachlos darüber, dass man einfach so über sportliche Erfahrungen bestimmen kann, dass Spielerinnen um Ihre, durch sportliche Leistungen, erkämpften Startplätze gebracht werden.

Nach vielen Telefonaten steht für mich fest, es handelt sich um eine reine Willkürentscheidung. Es gab Aussagen: ...es fahren immer die besten 10 Spieler… bitte, erkennt mir meine Spiele ab, ich war letztes Jahr Platz 14, das Jahr vorher Platz 13. Bei den Männern startet der 16. Platz…

Auf alle meine Fragen, welche ich telefonisch gestellt habe, gab es nur eine Antwort, es wurde so entschieden. Punkt.

Wir wissen alle, dass Thüringen im Bowling ein Entwicklungsland ist, und das wird es trauriger Weise dank solch willkürlich getroffener Entscheidungen immer bleiben.

Der Thüringer Landesverband zahlt nichts, wenn wir starten, es gibt keine Tagespauschale, keine Fahrtkosten, keine Startgebühren, nichts. Doch es gibt mehr als nichts, es gibt ein Startverbot, getroffen von maximal 3 Funktionären, die in Thüringen Bestimmer sein wollen und nicht für sondern gegen unseren Sport agieren.

Kati Schmidt
(Roma Bowlers e.V.)